ethos

zur philosophie des schenkens, eine u.a. literaturzeitschrift, der, ganz grob umrissen, folgende weltanschauung bzw. folgender eben ethos zugrunde liegt:

das leben plus saemtliche mit ihm zusammenhaengenden ereignisse an sich seien quasi (ein) geschenk; geschenk, naemlich, in einem noch nicht bezueglich seiner qualitaet – also, seiner eigenschaften – gewerteten sinn, das – um, darueber hinaus, die bedeutung zu relativieren – keine konkrete sendende entitaet – vielmehr hoechstens ein nicht exakter zu erfassendes gesamtsystem, eine vor uns alles umfassende & damit diesen begriff unterminierende umwelt, von der wir virtuell, nicht ohne flieszende uebergaenge, abgetrennt werden –, sondern via die geburt erst einmal lediglich eine empfangende konstatiere, sprich, eine absolute nichtselbstverstaendlichkeit – die auch gewissermaszen gnade genannt werden koennte, wollten wir das ganze positiv konnotieren –, zu der uns je persoenlich obliege, sie zu schaetzen bis – doch ebenso moeglich – zu verachten oder tendenziell bezueglich ihres wertes zu ignorieren zu suchen.

daraus nun schaelt sich eine fundamentale haltung, unser dasein als ein flieszen aus empfangen & veraendert weitergeben zu betrachten; dies geschehe gewissermaszen halb- respektive teilweise tendenziell total automatisch – allein schon, wenn wir atmen –, also von unserem kulturgepraegten kalkuel losgeloest, es sei denn wir konzentrierten uns gezielt darauf, dann waeren wir eventuell in der lage, wenigstens auf manche aspekte minimal einfluss zu nehmen. entsprechend meine schenken im vorliegenden kontext einen nicht an eine erwartung gekoppelten, aktiven akt des zur verfuegung stellens, weil dergleichen so oder so eine uns immanente uns unablaessig determinierende funktion darstelle, von der wir lediglich bisweilen bruchteilhaft selektiv nuancen kuenstlich abspalten, fuer die wir – ob berechtigt oder nicht, sei dahingestellt – gegenleistungen verlangen moechten.

zur philosophie des schenkens tut letzteres eben nicht. da es sich jedoch dennoch um ein von bewussten handlungen & gedanken durchzogenes ebensolches gesamtkonzept handelt, wird andererseits ein akzeptieren der ergebnisse – prozessfassaden – durch (das) andere wohlwollend mit dankbarkeit bedacht.

bonustrack:
behauptungen (variations on the theme)

(wahres?) schenken (ein semipermeabler respektive -transparenter akt nicht diskriminierender liebe …?) sei eine sublime geste der unaufdringlichkeit – ein mehr bis minder vorsichtiges zur verfuegung stellen, auf basis kontext & ereignis interpretierender beobachtungen –
& bedeute, zugleich, profund & bedacht verantwortung uebernehmen, fuer das, was uns durchflieszt, es schaetzen, selektieren & kanalisieren – sprich: als speziell fuer wahr genommenem einen ebensolchen
wert zuweisen – & ausrichten, niemals davon ausgehen, dass es angenommen werde – geschweige denn, angenommen werden muesse –, &, im falle des falles, dankbar sein, dafuer; ja, eine oberflaechliche gnade liege & ruhe sicherlich auch darin, andere beschenken zu duerfen – also wohlwollen, gutheiszen oder gar freude zu erfahren – , da sich darin wunsch nach anerkennung & wille, dieselbe zu erlangen, erfuellen, die deutlich tiefere, nachhaltigere, allerdings, entfalte sich im schenken (koennen) & nichts dafuer erwarten – einem vielleicht unerreichbaren ideal, dem entgegen zu streben allein jedoch bereits …        

      

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