konzept

aufbauend auf dem (s. die demgemaesze unterseite) kurz umrissenen ethos existiert innerhalb der u.a. zeitschrift kein schritt, der mit einer forderung verbunden waere – wenn, dann hoechstens mit einer bitte.

ferner: die finanzierung der u.a. (warum eigentlich staendig „u.a.“ …? gegenfrage: weshalb etwas unnoetig einschraenken & vorweg bereits begrenzen?) zeitschrift uebernimmt (momentan) ausschlieszlich blumenleere (www.blumenleere.de), ebenso gestaltung, grosze teile der produktion im d.i.y.-verfahren & den versand. dadurch ist eine gewisse autonomie gewaehrleistet, eine bedingte unabhaengigkeit von etablierten knotenpunkten & strukturen.

durch jede ausschreibung gibt es, wieder, eine offen so kommunzierte, hoffentlich als niederschwellig wahrgenommene einladung an schreibende, kunst- & kulturschaffende, sich zu beteiligen; dabei zaehlen explizit die texte/beitraege, das image der jeweiligen persona ist irrelevant.

zur philosophie des schenkens soll eine plattform sein, eine wertschaetzende zugangsmoeglichkeit zu einer mitunter vielleicht gar manchen abschreckend unuebersichtlich anmutenden literaturlandschaft, zudem ein geschuetzter ort, eine begegnungsstaette – & sei es auf dem papier. mitunter intention: das setzen von impulsen: sobald ein zunehmender teil kulturschaffender energien aufwendet, ihren speziellen praeferenzen & keinem allgemeinen kanon gehorchende zugaengefuer andere zu schaffen, haben wir eine annaeherung an eine dezentralisierte kulturlandschaft, mit flachen hierarchien & nischen fuer alles moegliche vorstellbare.

aus der menge des nach ablauf der deadline vorhandenen materials
versucht blumenleere, eine in sich stimmige (einschlieszlich kontrasten & irritationen) gesamtkomposition zu kreieren.
das bedeutet, (nicht) verwendetes wird nicht an sich beurteilt – das waere anmaszend, schlieszlich wurden dafuer keine fixen kriterien ausgehandelt -, es findet lediglich eine pruefung statt, inwiefern es sich gut in die entsprechende ausgabe einfuegt. somit ist nicht vorhersehbar, ehe alles vorliegt, was passt & was nicht: eine dynamische, nahezu rein prozessorientierte herangehensweise.

im anschluss erhalten alle beteiligten 5 belegexemplare, mit der bitte, 4 davon weiterzuverschenken. die restlichen exemplare werden anderweitig unentgeltlich verfuegbar gemacht.

dem konzept angegliedert, wirkt das modul des d.i.y. als sozusagen realitaetsschaffendes – greifbar machend sollendes – instrument:

d.i.y.
(do it yourself): ein mir – blumenleere – aus diversesten gruenden im wahrsten sinne des wortes potenziell grosz-artig (à la art = kunst) erscheinender ansatz, bildet er doch, zumindest theoretisch, implizit & explizit eine fulminante schnittstelle verschiedenster vorstellbarer, ebenso, aber, noch nicht imaginabler – ja, er noetigt zum teil schier dazu, out-of-the-box zu denken – herangehensweisen, haltungen & daraus resultierender optionen.

ganz abgesehen von zahllosen persoenlichen erinnerungen, insbesondere – um ein paar beispiele zu nennen – an winzige, bereichernde garage-punk-fanzines & die riot-grrrl-bewegung, repraesentiert d.i.y. fuer
mich ein geniales & fundamentales prinzip der selbstermaechtigung (empowerment) & selbst pruefbaren demgemaeszen wirksamkeit: ohne irgendjemandem dafuer rechenschaft zu schulden (ausklammernd, eine freiwillige gegenueber den beteiligten), ohne sich in heikle & zu ungewollten & dubiosen zugestaendnissen noetigende abhaengigkeits-verhaeltnisse zu begeben, ohnesich opaken hierarchien unterzuordnen – das werkzeug der subversion, des aufstands etc. schlechthin, also?
(respektive die quintessenz eines autodidaktischen weges?) –, die dinge in die eigene hand nehmen &, im mir vorschwebenden idealfall, mit einem relativen minimum an materiellen mitteln ein ebensolches bedingtes maximum an erwuenschten eigenschaften des endprodukts herauszuholen suchen – tendenziell abgepuffert durch die zur verfuegung stehende zeit, sprich: das masz des aufwands.

wobei, andererseits, selbstverstaendlich, just das strikt nonprofessionell anmutende den profunden charme der d.i.y.-medien ausmachen & eine klare message gegen zu normierte qualitaetsvor-stellungen transportieren kann – mitunter als metaphorischer, rotzig & frech ausgestreckter mittelfinger. entsprechend stellt d.i.y. fuer den entstehungsprozess der zeitschrift zur philosophie des schenkens zugleich ein ausdrueckliches, gewissermaszen philosophisches statement & eine den umstaenden & speziell meinem ethos – parallel zu dem, wie ich an sich schreibe, male usw. usf. – geschuldete notwendigkeit dar.


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